Projekt
Wie im Erasmus+ Programmleitfaden hervorgehoben, ist die Anpassung der beruflichen Bildung an die Bedürfnisse der Arbeitgeber und des Arbeitsmarktes ein wichtiges Thema um die Relevanz und Wirkung von beruflicher Bildung in jedem beliebigen Territorium zu gewährleisten. Infolgedessen ist eine der Prioritäten des Programmes im Bereich der beruflichen Bildung „die Arbeitsmarktrelevanz der Bereitstellung beruflicher Bildung zu erhöhen und Fähigkeitsdiskrepanzen sowie Engpässe in wirtschaftlichen Branchen durch zeitnahe Anpassung von Lehrplänen und Qualifikationsprofilen und Etablierung stabiler Partnerschaften zwischen Berufsbildungseinrichtungen und wirtschaftlichen Akteuren einschließlich sozialer Partner, Entwicklungsagenturen, Einrichtungen in Innovationssystemen und Handelskammern zu erhöhen“.
Lokale Akteure der beruflichen Bildung können eine wichtige Rolle bei der Gewährleistung der Arbeitsmarktrelevanz beruflicher Bildung in ihrem Territorium spielen. Diese lokalen Akteure arbeiten für verschiedene Organisationen (lokale oder regionale Behörden, Berufsbildungseinrichtungen, Arbeitgeberverbände, Handelskammern, Gewerkschaften, Entwicklungs- und Arbeitsagenturen, Forschungseinrichtungen,…), die direkt an der Entwicklung und Umsetzung beruflicher Bildung auf lokaler Ebene (Stadt, Gemeinde, städtisches Gebiet, Bezirk, Landkreis, Provinz,...) beteiligt sind.
Dennoch können lokale Akteure durch das Fehlen geeigneter Modelle und Instrumente nicht die Rolle spielen, die sie spielen sollten. Lokale Akteure haben weder eine gemeinsame Vorgehensweise noch fördern sie eine gemeinsame Strategie der beruflichen Bildung in ihren Territorien. Infolgedessen sind sie häufig ‚ausführende Akteure‘ der Politik und Strategien, die auf nationaler oder regionaler Ebene entwickelt wurden, ohne die Fähigkeit diese an die spezifischen Gegebenheiten ihres Territoriums anzupassen.
Um dieses Thema anzugehen, vereint das Projekt ImproVET die Erfahrungen einer lokalen Partnerschaft: Consorcio del Pacto por el Empleo del Vinalopó, Antragsteller in Spanien, veranstaltet von einer öffentlichen Körperschaft bestehend aus vier Kommunen Mancomunidad Intermunicipal del Valle del Vinalopó; eine Kommunalbehörde (Provincia Avellino in Italien); zwei Forschungseinrichtungen (NOTUS in Spanien und FGB in Italien); eine Bildungseinrichtung (wisamar Bildungsgesellschaft gemeinnützige GmbH in Deutschland) und eine lokale Abteilung eines Nationalen Bildungsministeriums (Gölbaşı, Türkei).
Innerhalb des Projektes wird ein Interventionsmodell entwickelt, ein Instrument für lokale Akteure und lokale Partnerschaften der beruflichen Bildung, um zeitnahe und proaktive Antworten auf Arbeitsmarktveränderungen zu ermöglichen. Dies erfolgt mit Unterstützung lokaler Akteure durch eine effektive Vermeidung und Auflösung von Diskrepanzen zwischen Arbeitsmarktbedarf und beruflicher Bildung innerhalb eines Territoriums.
Das Modell strebt an lokale Akteure durch den Prozess der Entwicklung, Durchführung und Auswertung eines lokalen Aktionsplans für die kontinuierliche Beobachtung der Bedürfnisse des Arbeitsmarktes und die Anpassung der beruflichen Bildung zu führen. Dementsprechend wird das Modell in 4 Teile gegliedert:
4 Handbücher. Diese Handbücher beschreiben als erfolgreich erachtete Methoden zu den folgenden Themen:
a) Wie bildet man eine lokale Partnerschaft für die Anpassung beruflicher Weiterbildung.
b) Wie analysiert man die Bedürfnisse des Arbeitsmarktes um das Weiterbildungsangebot proaktiv anzupassen.
c) Wie entwickelt und realisiert man einen lokalen Weiterbildungsplan.
d) Wie wertet man die lokale Wirkung von Weiterbildung aus.
Ein Realisierungs-Toolkit. Die Realisierung der Handbücher erfordert die Nutzung verschiedener Methoden und Instrumente (zum Beispiel: Umfragen, Evaluation, partizipative Entscheidungsfindung, IT-Anwendungen).
4 Fallstudien. In diesem Teil werden lokale Akteure Zugriff auf die detaillierte Beschreibung der Erfahrungen aus den Pilotprojekten haben, die in jedem der teilnehmenden Territorien durchgeführt werden.
Ein Dossier inspirierender bewährter Methoden. Um die Adaption des Modells an spezifische territoriale Situationen zu vereinfachen, werden die bewährten Methoden, die im ersten Teil des Projektes zusammengetragen wurden, in einem nach Themen geordneten Dossier zusammengestellt.